An einem heißen Sommertag im Jahre 1989 traf Hannelore Pohl auf dem Oerier Friedhof drei ihr unbekannte Personen. Sie wurde von ihnen angesprochen und gefragt, ob sie wüsste, ob auf dem Friedhof amerikanische Soldaten begraben seien.
Es stellte sich heraus, dass es zwei Dänen und eine Amerikanerin waren, die auf der Suche nach der Bomberbesatzung der "Ark Angel" waren. Frau Pohl wusste, dass die Soldaten in den Kriegswirren umgebettet wurden, aber nicht wohin.
Sie zeigte den drei Besuchern die Absturzstelle hinter dem Oerier Wald und erzählte die Geschichte vom November 1944. Frau Else Mensing, die Mutter von Hannelore Pohl, war 1944 dabei und erzählte die Ereignisse aus ihrer Sicht.
Mit einem Fahrrad war die damals 24jährige an diesem Tag in der Mittagszeit von Bennigsen nach Oerie gefahren. Dabei sah sie bei der Durchfahrt durch das Nachbardorf Hüpede mehrere ausländische Soldaten (Anmerkung: eventuell Überlebende der "The Unlimited". Dieser Bomber nahm an diesem Tag ebenfalls an der Bombardierung Misburgs teil) in einem Graben, bewacht von mehreren deutschen Zivilisten.
Sie wollte auf dem Oerier Friedhof zum Totensonntag einen Kranz niederlegen. Auf dem Weg zum Hof ihres späteren Mannes Heinrich Mensing bekam sie mit, dass hinter dem Oerier Wald ein Flugzeug abgestürzt sein musste, dass sie eine Rauchsäule aufsteigen sah.
Von der Neugier getrieben fuhr sie zusammen mit ihrer Schwägerin Hilde (25) hinter den Wald. Als sie ankamen, merkten sie, dass sie die ersten an der Absturzstelle waren. Das Flugzeug hatte sich mit der Nase voran in den Acker gebohrt und die Flügel waren abgebrochen.
Als sie sich dem Wrack näherten, sahen sie die noch angeschnallten und verbrannten Leichen der Besatzung. Einige Besatzungsmitglieder sollen noch versucht haben, sich mit dem Fallschirm zu retten. Doch auch deren Körper lagen reglos auf dem Acker. Vor lauter Angst und Schrecken fuhren sie nach Hause und benachrichtigten andere Dorfbewohner."
Danach hat Frau Else Mensing nichts mehr von der Besatzung gehört.
Wochen später schrieb ein gewisser Charles K. Johnson im Namen von John T. Keene , einem früherem Mitglied der 491. Bombergruppe, Hannelore Pohl einen Brief, in dem er sich für die Hilfe bei der Suche nach der Besatzung und über die neuen Informationen bedankt .
In dem folgenden Zeitungsartikel kann man ihn lesen ("Danke für eine christliche Tat")
John T.Keene, Mitglied der 491. Bombergruppe an einer B-24. (Ein Brief von Mr. Keene )
Die Amerikanerin aus der Besuchergruppe, Sue A. Thornton, schrieb später in einen Bericht für die Chronik der Bomberstaffel über ihren Besuch in Oerie.
Der vollständige Bericht von Sue A. Thornton ist auf der Seite "Die Ark Angel 45 Jahre später" zu lesen.