Zum Absturz der B-24 erschien im Jahr 1990 ein Artikel im HEROLD, in dem sich der ehemalige Staffelführer des Bombergeschwaders bei den Oeriern Einwohnern bedankte
Dank für eine christliche Tat
Einen bemerkenswerten Brief aus den USA erhielt dieser Tage Hannelore Pohl in Oerie. Da sich der Absender an alle Oerier Einwohner - vornehmlich an die älteren - wendet, sei hier der Inhalt veröffentlicht:
Für Frau Hannelore Pohl und die Bewohner von Oerie:
"John Keene, ein früheres Mitglied der 491.Bombergruppe der Luftwaffe der Vereinigten Staaten, dankt Ihnen und allen Dorfbewohnern für ihre christliche und menschenfreundliche Tag im November 1944, als ein B-24 Bomber ohne Überlebende abgestürzt war. John Keene, der Staffelführer, bedankt sich hierfür sehr herzlich. Er wünscht Ihnen und Ihren Mitbewohnern alles Gute für die Zukunft und das ganze Glück, daß das Leben uns bieten kann. Mit Gottes Segen - Charles E. Johnson"
Fürwahr ein Brief, der mit nachdenklicher Rührung erfüllt, zumal es sicherlich nur noch wenige Mitbürger gibt, die sich an die damaligen schicksalsschweren Tage erinnern können. Was war geschehen?
Nach Augenzeugenberichten stürzte am Totensonntag in November 1944 ein B24-Bomber zwischen dem Oerier Holz und dem Jeinser Holz ab und schlug dort auf freiem Feld auf. Von der neunköpfigen Besatzung überlebte niemand. Die Gefallen Soldaten müssen kurz danach von Oerier Bürgern aus dem abgebrannten Wrack geborgen und auf dem Oerier Friedhof beigesetzt worden sein.
Offensichtlich ist dann aber kurz vor oder nach Kriegsende noch eine Umbettung erfolgt; denn bis heute ist unklar, wo die Air-Force-Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Es ist z.B. möglich, daß die Toten von den Amerikanern selbst, die im April 1945 hier einmarschiert sind, auf einen rückwärtigen Soldatenfriedhof verlegt worden sind.
Durch Zufall wurde Hannelore Pohl im Juli 1989 von einer Amerikanerin angesprochen, die in Oerie das Grab eines Gefallenen Soldaten suchte, der Besatzungsmitglief dieses abgestürzten Flugzeuges war.
Voll Dankbarkeit, daß Oerier Einwohner selbst in jenen schweren Kriegstagen christliche Nächstenliebe auch den gefallenen Gegnern angedeihen ließen, hatte sie hiervon offensichtlich den noch lebenden Staffelführer informiert, der sich nun mit herzlichen Zeilen bedankt.
Vielleicht ist es auch möglich, die endgültige Ruhestätte der allierten Flieger ausfindig zu machen. Sachdienliche Hinweisenimmt Herr Hölscher bei der Stadtverwaltung unter der Rufnummer (05101) 1001-92 entgegen.
Anmerkung: Die gefallenen Soldaten wurde von den Amerikanern nach Krieg auf einen belgischen Soldatenfriedhof umgebettet. Von dort wurden einige von ihnen auf Wunsch der Familien in die USA überführt.